Das sollte Dein Hund nicht fressen
Manchmal ist es für uns Halter:innen schwer, dem süßen Blick unserer Fellnase zu widerstehen – und schnell wandert ein Leckerbissen von unseren Tellern in das Hundemaul. Aber Vorsicht: Lebensmittel, die für uns Menschen völlig unbedenklich sind, können beim Verzehr lebensbedrohliche Folgen für Deinen Hund haben. Grundsätzlich verträgt nicht jeder Hund jedes Lebensmittel – wie wir Menschen können auch Hunde an Unverträglichkeiten oder Lebensmittelallergien leiden. Einige vermeintliche Leckerbissen sollten aber grundsätzlich niemals auf dem Speiseplan Deines Hundes stehen.
Weißt Du, was giftig für Hunde ist, woran Du eine Vergiftung erkennst und was im Ernstfall zu tun ist? Dieser Beitrag klärt zu diesen Fragen auf.
8 Lebensmittel, die giftig für Deinen Hund sind
Einige Lebensmittel sind schon in geringen Mengen giftig und lebensbedrohlich für Deinen Hund – diese sollten also ganz oben auf der Liste der zu meidenden Lebensmittel stehen:
1. Rohes Schweinefleisch und Wildschweinfleisch
Beim Verzehr vom rohen Schweinefleisch oder Wildschweinfleisch kann Dein Hund sich mit dem Aujeszky-Virus infizieren. Für Menschen ungefährlich, kann dieser Herpes-Virus bei Hunden gefährliche Krankheiten auslösen. Tipp: Fleisch bei mindestens 60 Grad kochen – dadurch stirbt der Erreger ab und Du kannst das Fleisch verfüttern.
Symptome:
- Appetitlosigkeit
- Atemnot
- Ausgeprägtes Speicheln
- Erbrechen
- Tobsuchtsanfälle
- Unruhe
- Wesensveränderung
- Ticks
- Bewusstlosigkeit
Wenn die ersten Symptome auftreten, ist es leider schon spät – die Aujeszkyscher Krankheit beim Hund führt innerhalb von 2-5 Tagen zum Tod. Tierärzte / Tierärztinnen können betroffene Hunde nur noch von ihrem Leid erlösen.
2. Schokolade und Kakao
Schokolade und Kakao enthalten Theobromin, was giftig für Hunde ist. Je höher der Kakaogehalt, desto größer der Anteil des Giftes. Zartbitterschokolade ist somit besonders gefährlich für Deine Fellnase. Schon kleine Mengen können zu Herz-Kreislaufversagen und zum Tod führen. Theobromin ist auch in Tee enthalten!
Symptome:
- Krämpfe
- Herzrhythmusstörungen
- Atembeschwerden
- Bewusstseinsstörungen
- Erbrechen oder Durchfall
3. Koffein
Was beim Menschen anregend wirkt, kann beim Hund zu Herzversagen führen. Das in Koffein enthaltene Methylxanthin wirkt sich zudem bedrohlich auf das Nervensystem des Hundes aus. Hat Dein Hund Kaffee oder Tee aufgenommen, solltest Du sofort zum Tierarzt / zur Tierärztin fahren.
Symptome:
- Herzrasen
- Erbrechen
- Ruhelosigkeit
4. Obstkerne
Grundsätzlich ist Steinobst wie Pflaume, Kirsche oder Pfirsich unbedenklich für Deinen Hund. Giftig sind jedoch die Kerne, denn sie enthalten Cyanid. Im Magen wird es zu Blausäure umgewandelt, welche die Zellatmung im schlimmsten Fall zum Erliegen bringt. Die Folge: Innerliche Erstickung, denn die Zellen sterben aufgrund des Sauerstoffmangels ab.
Weitere Risiken:
- Verstopfungsgefahr durch Obstkerne im Darm
- Verletzungsgefahr im Darm aufgrund der scharfen Kanten
Symptome:
- Atemnot
- Atembeschwerden
- Durchfall
- Erbrechen
- Fieber
- Krämpfe
Suche sofort eine Tierklinik auf, wenn Du den Verdacht hast, Dein Hund hat einen Obstkern verschluckt.
5. Avocado
Avocados enthalten Persin, was den Herzmuskel des Hundes angreifen und zum Tode führen kann. Verschluckt Dein Hund gar den Kern, kann er daran ersticken.
Symptome:
- Atemnot
- Durchfall
- Erbrechen
- Herzrasen
- Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
6. Alkohol und Hopfen
Es versteht sich von selbst, dass Alkohol oder Ethanol zu Lebergiften zählt und nicht auf den Speiseplan von Hunden gehört. Hunde bauen Alkohol nur sehr langsam ab – schon geringe Mengen lösen Atemnot, Erbrechen und Koordinationsstörungen aus.
7. Knoblauch und Zwiebeln
Egal ob gekocht, gebraten, geschält oder in Pulverform: Knoblauch und Zwiebeln sind giftig für Hunde. Sie enthalten Sulfide, welche die roten Blutkörperchen im Hund zerstören können – Folge: Blutarmut. Schon 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sind schädlich.
Symptome:
- Verweigerung von Wasser und Futter
- Durchfall und Erbrechen
- Blasse Schleimhäute
8. Rosinen und Weintrauben
Rosinen und Weintrauben enthalten Oxalsäure, die bei kleinen Rassen oder schlechter gesundheitlicher Verfassung schon in geringen Mengen zu Vergiftungen führen können. Eine zu hohe Konzentration kann Nierenversagen zur Folge haben.
Symptome:
- Magenkrämpfe
- Durchfall und Erbrechen
- Lethargie
9 Lebensmittel, die schädlich für Deinen Hund sind
Die folgenden Lebensmittel können schädlich für Deine Fellnase sein – wie stark Dein Tier jeweils reagiert hängt von seiner Größe und der konsumierten Menge ab.
Vorsicht ist in jedem Fall geboten bei:
- Nachtschattengewächse (rohe Kartoffeln, Auberginen, Tomaten): enthalten den schädlichen Stoff Solamin
- Rohe Hülsenfrüchte: enthalten das Gift Phasin
- Salz/salzige Snacks: bringt den Elektrolythaushalt Deines Hundes durcheinander und kann zu Nierenproblemen führen
- Milch: Hunde haben nicht die Enzyme, die für die Verdauung von Laktose notwendig sind
- Getränke allgemein: Viele Getränke enthalten Zucker und/oder Koffein – für Hunde tabu!
- Speck: zu hoher Fettgehalt; kann zu Stoffwechselerkrankungen führen und Nieren und die Bauchspeicheldrüse belasten.
- Wallnüsse und Macadamia Nüsse: Nüsse sind generell nicht zum Verzehr durch Hunde geeignet; besonders Walnüsse können außerdem von einem gesundheitsgefährdenden Pilz befallen sein. Macadamia-Nüsse enthalten wie alle Nüsse ungesunden Phosphor und sie sind Träger eines bislang noch unbekannten Giftstoffes, der die Verdauung und Nerven angreift.
- Süßstoff: Xylit kann den Blutzuckerspiegel schnell absenken und ist deshalb für Hunde gefährlich.
- Geflügelknochen: Sie können splittern und zu inneren Verletzungen führen.
Hier kannst Du Dir eine Liste aller giftiger und schädlicher Lebensmittel herunterladen, die nichts auf dem Speiseplan Deines Hundes verloren haben.
Im Notfall: Was tun bei einer Vergiftung?
Wenn Du beobachtest, dass Dein Hund eines der vorgestellten Lebensmittel zu sich genommen hat, besteht die Gefahr einer Vergiftung.
Am häufigsten kommen nach dem Verzehr folgende Symptome vor: Durchfall, Erbrechen, übermäßiges Speicheln, Zittern, Krämpfe oder Fieber.
Jetzt solltest Du keine Zeit verlieren und in die Tierklinik fahren.
Für die behandelnde Ärztin / den behandelnden Arzt sind folgende Informationen relevant: Wann, was und wieviel von dem jeweiligen giftigen Lebensmittel hat Dein Hund gefressen?
Weitere Tipps:
- Bringe Deinen Hund mit ärztlicher Unterstützung zum Erbrechen.
- Falls vorhanden: Gib Deinem Hund einen Magenschutz.
- Kohletabletten können helfen, das Gift zu binden.
So verhinderst Du eine Vergiftung Deines Hundes
Achte auf die Ernährung Deines Vierbeiners: Am besten bringst Du ihm von Beginn an bei, dass er nicht vom Tisch fressen oder vermeintliche Leckereien auf der Straße aufstöbern darf. Auch für Familie und Freunde gilt: Sie sollten Deinem Hund keine „Snacks“ geben – denn nicht alles, was für uns Menschen unbedenklich ist, ist auch gut für Deinen Hund.
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