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Kleine Pfoten, große Abenteuer: Welpen in ihren ersten Lebenswochen

Gibt es für Hundeliebhaber etwas Aufregenderes als die Schwangerschaft der Hündin? Zweifellos ist die Geburt von Welpen ein emotionales und bedeutendes Ereignis: Nach ungefähr zwei Monaten Tragzeit kommen die kleinen Fellnasen zur Welt, und Dein Alltag verändert sich von Grund auf.

Wie läuft die Geburt bei Hunden ab? Kannst Du Deiner trächtigen Hündin während der Geburt beistehen? Ist es notwendig, eine/n Tierärztin / Tierarzt bei der Geburt hinzuzuziehen? Was musst Du in den ersten Lebenswochen im Umgang mit den Welpen beachten?

Die Antworten auf diese Fragen und mehr findest Du im Beitrag.

Die Geburt bei Hunden: Das musst Du beachten

Der Geburtstermin Deiner Hündin rückt näher? Kein Grund, nervös oder besorgt zu sein. Deine Hündin wird das normalerweise allein meistern. Dennoch kannst Du ihr beistehen, ohne dass sie sich gestresst fühlt. Die durchschnittliche Tragzeit einer Hündin beträgt etwa 63 Tage. Da der Tag der Deckung nicht unbedingt mit dem Tag der Befruchtung der Eizellen übereinstimmt, kann die Tragzeit zwischen 58 und 72 Tagen nach der Deckung variieren.

Woran erkenne ich, dass mein Hund trächtig ist?

Es gibt nur einige wenige Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass Deine Hündin trächtig ist:

  • Geschwollenes Gesäuge
  • Veränderter Appetit; zunächst kann er bis zur 3. Trächtigkeitswoche abnehmen und dann ab der fünften Woche um 30-50% bis kurz vor der Geburt zunehmen
  • Erhöhte Müdigkeit und verringerte Aktivität


Derzeit gibt es keine Heimtests für Hunde, um eine Schwangerschaft festzustellen. Daher solltest Du bei Verdacht auf Trächtigkeit Deine/n Tierärztin / Tierarzt aufsuchen.

So wird die Schwangerschaft festgestellt

  • Abtasten: Früher war das Abtasten der schnellste Weg, eine Trächtigkeit zu bestätigen. Diese Methode birgt jedoch Risiken und sollte nur von erfahrenen Tierärztinnen / Tierärzten durchgeführt werden.
  • Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung auf das Hormon Relaxin ermöglicht eine sichere Bestimmung der Trächtigkeit. Bei negativem Testergebnis ist eine Trächtigkeit unwahrscheinlich, aber nicht 100% ausgeschlossen.
  • Ultraschalluntersuchung: Ab der 3. Trächtigkeitswoche können ungeborene Welpen im Ultraschall gut erkannt werden. Die Tierärztin / der Tierarzt kann auch Qualität und Menge des Fruchtwassers sowie die Entwicklung der Welpen kontrollieren.
  • Röntgenuntersuchung: Nach der 7. Trächtigkeitswoche sind die Skelette der Welpen im Röntgenbild sichtbar. Obwohl heute unüblich, kann mit Röntgen die Anzahl der Welpen oft besser bestimmt werden als mit Ultraschall.

So erkennst Du, dass die Geburt bevorsteht

Kurz vor der Geburt wird Deine Hündin ihr Verhalten deutlich ändern. Diese typischen Anzeichen können bereits einige Tage vor der Geburt auftreten und variieren von Hund zu Hund.:

  • Nestbauverhalten
  • Häufigeres Urinieren
  • Unruhe und Nervosität
  • Fehlender Appetit
  • Scharren im Bereich des Geburtsortes
  • Erhöhte Anhänglichkeit
  • Verstärktes Lecken der Scheide
  • Klarer Ausfluss
  • Hecheln und beschleunigte Atmung

Bei vielen Hunden sinkt die Körpertemperatur 24 bis 36 Stunden vor der Geburt um etwa ein Grad. Wenn die Eröffnungswehen beginnen, erhöht sich die Temperatur wieder, bis sie während der Geburt ihren normalen Wert erreicht hat.

Gute Vorbereitung ist entscheidend

Um Dich auf die Geburt der Welpen vorzubereiten, solltest Du im Vorfeld eine Wurfkiste an einem ruhigen und warmen Ort bereitstellen. Diese sollte groß genug für Deine Hündin und ihre Welpen sein, und einen leichten Einstieg ermöglichen. Wurfkisten findest Du im Tierhandel oder online. Sie bestehen meist aus unbehandeltem Holz oder Kunststoff. Alternativ kannst Du auch ein Hundekörbchen mit hohem Rand verwenden. Achte jedoch darauf, dass dieser hoch genug ist, um das Herausfallen der Welpen zu verhindern.

Lege außerdem folgendes bereit: 

  • saubere Handtücher 
  • eine Infrarotlampe zum Wärmen der Hundewelpen
  • frisches Wasser 
  • Zwirn und Schere für ein eventuelles Abbinden der Nabelschnur

Die Welpen kommen!

Wie kannst Du Deiner Hündin helfen?

Normalerweise kommt Dein Hund während der Geburt ohne Hilfe aus. Es ist dennoch sinnvoll, in der Nähe zu sein, um bei eventuellen Komplikationen sofort eingreifen und eine/n Tierärztin / Tierarzt informieren zu können. Komplikationen sind beispielsweise lange Pausen zwischen den Geburten, starke Blutungen oder Anzeichen von Schmerzen bei der Hündin. Wenn alles reibungslos verläuft, unterstützt Du Deine Hündin am effektivsten, indem Du gelassen bleibst.

Das ist außerdem zu tun:

  • Wenn Deine Hündin gerade einen weiteren Welpen zur Welt bringt,
    kannst Du dem zuvor geborenen Welpen helfen. Nimm ihn vorsichtig auf,
    entferne Fruchtblasenreste und säubere ihn mit einem warmen, feuchten
    Tuch. Reibe dabei gegen den Strich, um seine Atmung anzuregen.
  • Wenn
    nötig, befreie die Atemwege des Welpen, indem Du einen sauberen Finger
    in sein Maul führst und die Maulhöhle sowie die Nase reinigst. Reibe ihn
    danach noch etwas, damit er einen Laut von sich gibt und die Atemwege
    frei werden.
  • Eventuell musst Du auch die Nabelschnur eines
    Welpen durchtrennen. Binde sie etwa 3 cm vom Körper entfernt ab und
    setze einen weiteren Knoten etwas weiter. Schneide die Nabelschnur
    zwischen den Knoten durch.
  • Nach der Geburt der Welpen braucht Deine Hündin viel Flüssigkeit
    und Futter, idealerweise das, welches sie während der Trächtigkeit
    bekommen hat. 
  • Begleite Deine Hündin nach draußen, damit sie in Ruhe ihr Geschäft erledigen kann. Räume dann das Wurflager auf: Entferne verunreinigte Tücher und Decken und lege neue Tücher aus, damit die Welpen sauber und warm liegen können.
  • Beobachte die Welpen und prüfe, ob sie selbstständig zur Muttermilch finden. Hilf ihnen gegebenenfalls, die Zitzen zu erreichen. Sollten mehr Welpen als Zitzen vorhanden sein, greife bei Machtkämpfen ein, sodass alle Welpen genug Milch bekommen.

Vegetative Phase: Die ersten 2 Wochen

Bis mindestens zur achten Lebenswoche sollte der Welpe bei seiner Mutter bleiben (also im Regelfall beim Züchter). Nur in Ausnahmefällen kann eine frühere Trennung stattfinden (etwa, wenn die Mutter krank ist). 

Eine frühe Trennung sollte vermieden werden, da der Welpe in dieser Zeit sehr viel von seiner Mutter und Geschwistern lernt. Während dieser ersten Wochen durchläuft er mehrere wichtige Entwicklungsphasen.

Welpen verbringen die ersten 2 Lebenswochen fast 90% des Tages schlafend und verwenden die restliche Zeit mit Saugen. Ihr Ziel: wachsen! Das Geburtsgewicht verdoppelt sich innerhalb der ersten Woche.

Die Welpen müssen sich zunächst an das Leben außerhalb des Mutterleibs gewöhnen. Ihre Augen und Ohren sind noch verschlossen, weshalb die kleinen Fellnasen in dieser Zeit besonders schutzbedürftig sind. Obwohl sie noch sehr jung sind, können Welpen ab der Geburt bereits riechen, schmecken und auf Berührungen reagieren. Diese Sinne sind für sie wichtig, um die duftenden Milchdrüsen ihrer Mutter zu finden.

Übergangsphase: Die Welpen werden mobil

Mit der dritten Lebenswoche beginnt eine Übergangsphase, in der sich langsam Augen und Gehörgänge des Welpen öffnen. Trotzdem nimmt die kleine Fellnase ihre Umwelt noch nicht aktiv wahr, denn die Seh- und Hörfähigkeit tritt erst ungefähr am 18. Tag ein.

Der Welpe beginnt, bewusst Kontakt zu seinen Geschwistern und seiner Mutter aufzunehmen und seine Umgebung zu erkunden. Er zeigt nun ein gesteigertes Interesse an der Welt um ihn herum.

Prägephase: Der Welpe nimmt Kontakt auf

In der Zeit zwischen der 4. und 7. Lebenswoche tritt die entscheidende Prägephase ein: Der Welpe nutzt seine Sinne aktiv, um seine Umwelt zu erkunden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Kontakt mit Menschen – der Welpe baut seine ersten sozialen Beziehungen auf.

In der Prägephase öffnen sich im Gehirn des Welpen sogenannte neue "Zeitfenster", in denen Erlebtes mit anderen Erfahrungen verknüpft wird. Diese Verknüpfungen beeinflussen das Verhalten des Tieres für den Rest seines Lebens.

Gute Züchter sorgen dafür, dass Welpen in dieser Phase möglichst viele unterschiedliche Reize kennenlernen – zum Beispiel andere Hunde, Tiere, Menschen und Geräusche, um später angstfrei und sicher zu sein. Es ist daher wichtig, die/den Züchter:in bewusst auszuwählen und sicherzugehen, dass die Welpen eine optimale Prägung erfahren haben. So legst Du als Halter:in den Grundstein für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung.

Sozialisierungsphase: Hinaus in die große weite Welt

Ein Welpe wechselt frühestens ab der 8. (besser erst ab der 12.) Lebenswoche vom Züchter zu seinen neuen Haltern – seiner Familie. Gleichzeitig markiert dieser Übergang in den neuen Lebensraum den Beginn der Sozialisierungsphase, die bis zur zwölften Lebenswoche dauert.

Mein Welpe beißt - was nun?

Das Erkunden der Welt mit den Zähnen ist für Welpen eine normale Phase in ihrer Entwicklung. Schon bevor ihre Augen und Ohren geöffnet sind,sammeln junge Hunde Erfahrungen mit ihrem Maul, zum Beispiel beim Suchen nach Milch bei der Mutter.

Später, wenn die Milchzähne gewachsen sind, lernen Welpen im Spiel mit ihren Geschwistern, ihre Zähne behutsam einzusetzen. In einer verantwortungsvollen Zucht wächst Dein kleiner Vierbeiner mit der Mutter und Geschwistern auf. Hier lernt er bereits ab der 4. Lebenswoche auf natürliche Weise, seine Zähne zu kontrollieren.

Durch spielerisches Lernen erfährt er die Konsequenzen von zu festem Zubeißen. Die Mutter verweigert ihm dann den Zugang zur Milch oder die Geschwister beenden mit einem Jaulen das Spiel. So versteht er, dass er vorsichtiger sein muss.


Im Spiel
wird Dein Welpe oft in Deine Hände, Beine oder Füße beißen. Generell ist es sinnvoll, Deinem Vierbeiner zu verbieten, im Spiel zu schnappen. Sonst könnte er es später als Maßregelung gegen Dich einsetzen, wenn ihm etwas missfällt.  Auch das Zerren und Beißen in Kleidung solltest Du schnell unterbinden. Bleib konsequent, sobald Dein Welpe zu fest zubeißt oder nicht aufhören will. 

  • Etabliere ein Abbruchsignal, wenn Dein Welpe zu weit geht, z.B. "Nein", "Aus" oder "Aua". 
  • Reagiere sofort, wenn das Spiel zu wild wird, zum Beispiel mit dem Abbruchsignal. 
  • Beende das Spiel, wenn Dein Hund beißt oder schnappt

Im Spiel und im Alltag hast Du immer wieder die Möglichkeit, die sogenannte „Beißhemmung“ mit Deinem Welpen zu trainieren. Indem Du wachsam bist und selbst kleine Anzeichen eines zu harten Bisses unterbindest, wird Dein Vierbeiner das Prinzip schon nach wenigen Tagen verstanden haben.

Sollte er weiter beißen, können folgende Methoden helfen:

  • Biete Deiner kleinen Fellnase ein Kauspielzeug als Alternative.
  • Setze ihn in eine Box, damit er zur Ruhe kommt – wichtig: keine Bestrafung, sondern Ausruhzeit.
  • Im Zweifelsfall hole Dir Unterstützung von einer Hundetrainerin / einem Hundetrainer.

Kurz zusammengefasst: Die Lernphasen

Die Dauer der einzelnen Lernphasen ist variabel und unterscheidet sich zwischen Hunderassen und einzelnen Hunden. Während das erste halbe Jahr für die meisten Welpen ähnlich verläuft, wird das Rassenerbe ab der Pubertätsphase deutlicher.  Welpen lernen kontinuierlich und schnell bis zum Erwachsenenalter. Die verschiedenen Phasen gehen dabei nahtlos ineinander über, sodass Du keinen bestimmten Zeitpunkt abwarten musst, um Deinem Welpen etwas beizubringen.

Wichtig ist jedoch, dass Du Dein Verhalten nicht plötzlich änderst: Jeder Hund ist individuell. Einige Welpen sind neugieriger und lernen schneller, während andere schüchtern sind und mehr Zeit benötigen.